Autorin: Petra Durst-Benning
Verlag: Ullstein Verlag
ISBN: 978-3-548-28399-9
Preis: 9,99€ (Dtl.); 10,30€ (Öster.)
Inhalt: Die Fortsetzung von "Die Zarentochter". Die russische Großfürstin Wera gilt als wildes und böses Kind. Ständig macht sie Dinge mit ihrer Tollpatschigkeit kaputt, bekommt Wutanfälle und schlägt alles kurz und klein. Ihre Eltern sind mit ihrer Erziehung überfordert, doch Wera soll einmal einen gute Partie werden. Da sie sich nicht länger um die ungeliebte Tochter kümmern wollen, schieben sie Wera zu Olly ab, die jetzt in Stuttgart lebt. Sie hat sich für das neue Leben entschieden, als sie Karl geheiratet hat, doch längst ist die junge Liebe und die Leidenschaft verflogen. Olly lebt ein trauriges, bitteres und armes Leben. Durch ihren Wunsch den Armen und Kranken zu helfen, lebt sie für ihre Verhältnisses und für ihren Stand fast in Armut. Und die Ehe mit Karl, welcher sich lieber mit spirituellen Sitzungen und seinem Freund und engstem Vertrautem, sowie heimlichem Geliebten Wilhelm vergnügt, bleibt kinderlos. So nimmt Olly gerne Wera auf und hat einen Plan: Wera soll zur anmutigen Dame erzogen werden. Doch Olly hat die Aufgabe unterschätzt, denn Wera entpuppt sich als nahezu unlösbarer Fall. Doch dann kommt Olly hinter das Geheimnis von Weras Verhalten und beginnt sie zu verstehen. Sie schafft es, dass Wera ihr vertraut und entdeckt, wie sie Wera doch zur Dame machen kann. Beide stellen fest: sie sind sich ähnlicher als sie glauben und Weras Zukunft und kommendes Leben ähnelt Ollys Vergangenheit. Während sich Wera langsam an das Stuttgarter Leben gewöhnt, aber das Schicksal es selten gut mit ihr meint, flüchtet Olly vor dem traurigen Leben mit Karl in Ablenkungen bis sie auf Iwan Bariatinski trifft, ihre alte Jugendliebe. Wera geht derweile ihren eigenen Weg und erfüllt sich ihre Träume.
Meine Meinung: Bei Fortsetzungen ist ja meistens das Problem, dass sie mindestens genau so gut sein müssen wie der Vorgänger. Dies ist Petra Durst-Benning mit "Die russische Herzogin" mehr oder minder gelungen. Einmal erlebt man weiter Ollys Geschichte, aber diesmal ist sie nicht die Hauptheldin, sondern Wera. Weras Geschichte ist mindestens genau so berührend wie Ollys und dich vollkommen anders. Wera war eine beeindruckenswerte starke Frau, bedenkt man doch was sie alles für Niederlagen erlebt hat. Das Buch ist im gleichen fantastischen sprachlichen Stil wie im ersten Band geschrieben. Und die Rückkehr von Iwan Bariatinski ist einfach toll (ich mochte ihn schon im ersten Band viel lieber als Karl ;-) ). Da immer mal wieder zwischen Olly, Wera und anderen Personen die Erzählperspektive gewechselt wird, bleibt es immer spannend. Schade ist nur, dass dadurch das ein oder andere verloren geht und man plötzlich Lücken hat oder Zusammenhänge auftauchen, die währenddessen im Hintergrund entstanden sind, ohne das man sie lesen konnte. Doch der Großteil erschließt sich und vieles wird einem beim Lesen klar.
Charaktere: 2 (Weras Gedankengänge erscheinen mit teilweise zu weit für das Alter, dass sie zum jeweiligen Zeitpunkt hat. Leider werden auch einige interessante Charaktere nur hauchdünn gezeichnet. Gegen Ende tauchen sehr viele Charaktere auf, welche aber nicht weiter beschrieben werden oder eine größere Rolle spielen. Dagegen ist Ollys und Weras Entwicklung im Buch fantastisch beschrieben.)
Storyline: 2 (Hin und wieder befindet man sich zulange bei Olly oder Wera in der Perspektive und die Geschichte der Anderen geht verloren. Dadurch tauchen plötzlich Informationen oder Ereigenisse auf, die wie aus dem Nichts zu kommen scheinen.)
Action: -
Liebe: ☺☺☺
Humor: ☺☺
Meine Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Hintergrundwissen: Da in dem Buch Olly schon um einiges älter ist, sind die Familienverhältnisse am Anfang etwas kompliziert zu durchschauen. Auch tauchen hin und wieder Verwandte auf, wo nicht ganz klar wird welcher familiäre Zusammenhang nun besteht. Ein kurzer Blick in die Biografie oder den Stammbaum ist hilfreich. Leider befindet sich kein Stammbaum im Buch.
Gesamtsonnen: ☼☼☼☼
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